Zugegeben das Thema Religionsunterricht an Schulen ist kein einfaches, doch was ich zuletzt in der gedruckten Version der Zeit (Ausgabe 3 vom 8.Januar) lesen musste, hat mich doch wirklich dazu gebracht noch mal darüber zu philosophieren. Natürlich werde ich versuchen meine gedanklichen Auswüchse im Rahmen zu halten, aber es gibt schlicht und ergreifend sehr viele Pro und Contras in dieser Debatte.
Insofern lässt es sich vielleicht auch erklären, dass Berlin momentan einfach nicht auf einen Nenner kommt. So streiten sich sogenannte "Religionsverfächter" und "Gegner des Religionsunterrichts" um die Art der Lehre an berliner Schulen. Auf der einen Seite soll Ethik unterrichtet werden, während Religion als Wahlfach auf den Nachmittag, sozusagen in Angebotskataloge der Ganztagsschulen, verdrängt werden soll - in meinen Augen der größte Schwachsinn, den man machen kann. Denn Ethikunterricht mag ja Werte vermitteln, wie Mitmenschlichkeit oder Rücksichtnahme, aber dafür braucht man doch kein seperates Fach?! Man nehme doch nur irgendwelche Katastrophen, wie den 11. September '01. Braucht man wirklich noch ein Fach mehr, in dem man zugelabert wird, dass sowas ganz ganz schrecklich ist und dass die bösen Terroristen da sehr fanatisch und unmenschlich gehandelt haben? Natürlich stimmt das alles, aber ich denke nicht! Was ich sagen will: Ethikunterricht vermittelt, im Großen und Ganzen, nichts, was nicht auch in allen anderen Fächern vermittelt wird. Ethik...sind nicht viele der religiösen Schriften genau das? Die Veden, der Koran und natürlich die Bibel - sie alle vermitteln die Grundbegriffe einer Ethik für das menschliche Zusammenleben. Dass diese nichtmehr zeitgemäß sind, liegt in der Natur einer Ethik, aber die Behandlung dieser Schriften vermitteln zwischenmenschliche Umgangsformen genauso gut wie es ein Fach "Ethik" könnte.
Ich möchte einfach nochmal allen hier ins Gedächtnis rufen, dass Religionsunterricht nichts mit einem missionarischen Unterfangen zu tun hat! Von mir aus kann der Lehrer auch Atheist sein, solang er fähig ist Religion (als Unterrichtsfach) zu vermitteln. Auch kann man sich den Unterricht nicht nur als Fach vorstellen, dass sich ausschließlich mit religiösen Lehren auseinander setzt, zumindest hab ich es nicht so kennen gelernt. Man behandelt philosophische Theorien, aktuelles Zeitgeschen in ETHISCHEN Bezügen (z.B. Sterbehilfe) und man lernt Kunst aus anderen Blickwinkeln zu betrachten. All das kann ein Fach "Ethik" nicht bieten!
Die Variante Ethik für alle und "Gott-AG" (Zitat Heinrich Wefing, Zeit Nr.3) ist also vollkommen daneben.
Insofern lässt es sich vielleicht auch erklären, dass Berlin momentan einfach nicht auf einen Nenner kommt. So streiten sich sogenannte "Religionsverfächter" und "Gegner des Religionsunterrichts" um die Art der Lehre an berliner Schulen. Auf der einen Seite soll Ethik unterrichtet werden, während Religion als Wahlfach auf den Nachmittag, sozusagen in Angebotskataloge der Ganztagsschulen, verdrängt werden soll - in meinen Augen der größte Schwachsinn, den man machen kann. Denn Ethikunterricht mag ja Werte vermitteln, wie Mitmenschlichkeit oder Rücksichtnahme, aber dafür braucht man doch kein seperates Fach?! Man nehme doch nur irgendwelche Katastrophen, wie den 11. September '01. Braucht man wirklich noch ein Fach mehr, in dem man zugelabert wird, dass sowas ganz ganz schrecklich ist und dass die bösen Terroristen da sehr fanatisch und unmenschlich gehandelt haben? Natürlich stimmt das alles, aber ich denke nicht! Was ich sagen will: Ethikunterricht vermittelt, im Großen und Ganzen, nichts, was nicht auch in allen anderen Fächern vermittelt wird. Ethik...sind nicht viele der religiösen Schriften genau das? Die Veden, der Koran und natürlich die Bibel - sie alle vermitteln die Grundbegriffe einer Ethik für das menschliche Zusammenleben. Dass diese nichtmehr zeitgemäß sind, liegt in der Natur einer Ethik, aber die Behandlung dieser Schriften vermitteln zwischenmenschliche Umgangsformen genauso gut wie es ein Fach "Ethik" könnte.
Ich möchte einfach nochmal allen hier ins Gedächtnis rufen, dass Religionsunterricht nichts mit einem missionarischen Unterfangen zu tun hat! Von mir aus kann der Lehrer auch Atheist sein, solang er fähig ist Religion (als Unterrichtsfach) zu vermitteln. Auch kann man sich den Unterricht nicht nur als Fach vorstellen, dass sich ausschließlich mit religiösen Lehren auseinander setzt, zumindest hab ich es nicht so kennen gelernt. Man behandelt philosophische Theorien, aktuelles Zeitgeschen in ETHISCHEN Bezügen (z.B. Sterbehilfe) und man lernt Kunst aus anderen Blickwinkeln zu betrachten. All das kann ein Fach "Ethik" nicht bieten!
Die Variante Ethik für alle und "Gott-AG" (Zitat Heinrich Wefing, Zeit Nr.3) ist also vollkommen daneben.
Die andere Perspektive, die zur Debatte steht, ist Ethik UND Religion als Wahlpflicht anzubieten, was ich auf jeden Fall für besser halte. Bloß sehe ich einfach keinen Sinn im Fach Ethik. Lieber ein Fach wie Philosophie als Alternative anbieten, denn eine solche Wahlmöglichkeit bietet einfach ein größeres Potential an Themenbereichen, die in anderen Fächern nicht abgedeckt werden können. Descartes, Kant, Spinoza...alles große Männer mit äußerst interessanten Gedanken, die man meiner Meinung nach mal kennengelernt haben sollte und deren Theorien ja zum Teil nicht wenig von Religion und Glauben beeinflusst waren.
Religion gehört einfach zum Allgemeinwissen, denn ohne Religion versteht man kaum etwas aus der Geschichte, kaum etwas von der Kunst und auch die Geschehen in der heutigen Zeit sind in vielen Fällen religiös motiviert.
Religion gehört einfach zum Allgemeinwissen, denn ohne Religion versteht man kaum etwas aus der Geschichte, kaum etwas von der Kunst und auch die Geschehen in der heutigen Zeit sind in vielen Fällen religiös motiviert.
Der Kulturkorrespondent Heinrich Wefing trifft es schon ganz gut, wenn er sagt: "Wer nichts von Religion weiß, geht blind durch die Welt, abgeschnitten von den Wurzeln unserer Kultur."
(Ergänzung 05.02.2009, 20:22)
PS: Da ich gerade eine Diskussion über den Umfang des Ethikunterrichts hatte und festgestellt wurde, dass in den meisten fällen eine annährende Kongruenz zwischen "Philosophieunterricht" und "Ethikunterricht" besteht, möchte ich hiermit meine Vorbehalte gegen den Ethikunterricht spezifizieren. Ich lehne mich hiermit ausdrücklich gegen den Ethikunterricht auf, der es nicht schafft die Themenbereiche "Mitmenschlichkeit und Rücksichtnahme" in einem angemessenen Maße zu durchbrechen. Das heißt ein Fach, das sich Ethik nennt, MUSS die Ethiken der großen Philosophen behandeln und sich nicht nur von Diskussionen nähren, wie es im Artikel der Zeit anscheinend getan werden soll.
Religion, da stimme ich völlig zu, braucht einen gleichwertigen "Konkurrenten", und dies erfüllt nur eine vollständige geschichtliche und inhaltliche Betrachtung von Philosophie und deren Ethiken.
Mein Diskussionpartner erwähnte ausserdem die Möglichkeit Religion und Ethik in EINEM Fach zu unterrichten, was durchaus schwer umsetzbar ist - aber doch wohl möglich? Es ist sehr viel Stoff, das sollte jedem klar sein.
Ein Fach, das den Namen "Sinn-des-Lebens-Kunde" (Begriffindung von M. Wegner) heißen könnte, finde ich cool!!!
Religion, da stimme ich völlig zu, braucht einen gleichwertigen "Konkurrenten", und dies erfüllt nur eine vollständige geschichtliche und inhaltliche Betrachtung von Philosophie und deren Ethiken.
Mein Diskussionpartner erwähnte ausserdem die Möglichkeit Religion und Ethik in EINEM Fach zu unterrichten, was durchaus schwer umsetzbar ist - aber doch wohl möglich? Es ist sehr viel Stoff, das sollte jedem klar sein.
Ein Fach, das den Namen "Sinn-des-Lebens-Kunde" (Begriffindung von M. Wegner) heißen könnte, finde ich cool!!!
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